![]() | Radiologische Skelettdiagnostik |
Osteom: benigne, hyperostotisch meist Patienten jüngeren oder mittleren Alters, meist platte Knochen und Nasennebenhöhlen, häufig Zufallsbefund
DD: Osteomyelitis Garré, hyperostotisches Meningeom bei Lokalisation am Schädel.
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Osteoidosteom: benigner Tumor mit zentralem Nidus (Hohlraum), gefüllt mit granulomatösem Inhalt, umgeben von Sklerosesaum (> 2cm > Osteoblastom). Dreimal häufiger sind Männer betroffen, überwiegend in der 1.-3. Lebensdekade. Klinisch beklagt wird ein gut lokalisierter Nachtschmerz. Lokalisation: Vorwiegend Femur und Tibia, kortikal, selten subperiostal oder spongiös.
Pathognomonisch: Hypervaskularisation in der arteriellen und venösen Phase bei Angiographie. Starke lokale Aktivitätsanreicherung in der Szintigraphie.
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Chondrom: versprengte Knorpelinseln bilden hyalinen Knorpel. Enchondrom: Chondrom, dass vollständig im Knochen liegt. Enchondromatose: multiple Chondrome. Maligne Entartung zum Chondrosarkom ist möglich und mit steigendem Alter um so häufiger ja stammnäher der Tumor sitzt (am Handskelett < 1 %, lange Röhrenknochen ~ 45 %). Solitäre Enchondrome entarten seltener als die Enchondromatose (30 %). Bevorzugt 2.-5. Lebensdekade, klinisch asymptomatisch, jedoch Vorwölbungen und Spontanfrakturen möglich. Lokalisation: überwiegend metadiaphysär an Phalangen der Hände und Füsse.
Hinweis auf Entartung: Zerstörung der Randstrukturen, Tumorgröße über 4cm, rasches Wachstum, stammnahe Lokalisation. M. Ollier: multiple Enchondrome in den Röhrenknochen einer Körperseite kombiniert mit gleichseitigen Wachstumstörungen.
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Osteochondrom (kartilaginäre Exostose): versprengte enchondrale Ossifikation der Epiphysenfugen. Knochenneubildung mit Spongiosa, Kortikalis und Knorpelkappe. Solitäre Osteochondrome emtarten selten, die familiär auftretende Exostosenkrankheit entartet in 5 - 10 %, stammnah häufiger als an den Extremitäten. Häufigster benigner Knochentumor mit 40-45 %, Zufallsbefund in allen Altersgruppen, Männer leicht bevorzugt. Lokalisation: Metaphysär an Femur, Humerus, Tibia, Becken.
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Chondroblastom (Codman-Tumor): Benigner, aber lokal rezidivierender, epiphysärer partiell knorpelbildender Tumor. Bevorzugt 1. und 2. Lebensdekade. Lokalisation: Humerus, distaler Femur und proximale Tibia.
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Riesenzelltumor (Osteoklastom): Semimaligner oder potentiell maligner epimetaphysärer Knochentumor, der vom Bindegwebe ausgeht. Einteilung in Grad I bis III: benigne, semimaligne, maligne. Frauen erkranken häufiger, maligne Formen werden beim Mann häufiger gesehen. Bevorzugt 3.-4. Lebensdekade. Klinisch werden unspezifische Knochenschmerzen beklagt. Lokalisation: Distale Femur- und proximale Tibiaepiphyse, distaler Radius und proximaler Humerus.
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