![]() | Diagnostik Glossar |
Man unterscheidet 2 Bilirubinvarianten im Blut. Das Bilirubin, das aus dem Abbau der roten Blutkörperchen stammt, wird auch als unkonjugiertes Bilirubin bezeichnet. Die Leber verändert dieses Bilirubin zur konjugierten Form. Werden zu viele rote Blutkörperchen abgebaut, entsteht zu viel unkonjugiertes Bilirubin. Ist hingegen der Abfluss der Galle verhindert, liegt im Blut zuviel konjugiertes Bilirubin vor. Aus methodischen Gründen wird bei einer Laboruntersuchung aber nicht das konjugierte und unkonjugierte Bilirubin bestimmt, sondern meist das Gesamtbilirubin und das "direkte" Bilirubin gemessen. Dabei entspricht das "direkte" in etwa dem konjugierten Bilirubin. Das unkonjugierte kann man daraus grob berechnen: Gesamtbilirubin minus direktes Bilirubin ergibt das unkonjugierte, auch als "indirektes Bilirubin" bezeichnete.
Die Ursache eines erhöhten direkten Bilirubins liegt meist entweder in der Leber (hepatischer Ikterus) oder nach der Leber (posthepatischer Ikterus, Verschlussikterus).
Liegt die Ursache in der Leber, sind die Leberwerte (z.B. GOT/AST, GPT/ALT) ebenfalls verändert. Im Harn wird Urobilinogen erhöht sein, aber auch Bilirubin wird man im Harn finden können.
Liegt die Ursache in einem Verschluss der Gallenwege, kommt es nach wenigen Tagen zu deutlichen Erhöhungen des Bilirubins. Auch im Harn wird Bilirubin vorhanden sein, während Urobilinogen im Harn nicht vermehrt ist. Im Gegenteil, bei komplettem Verschluss sogar fehlen kann. Der Stuhl wird hell.
Erhöhte Werte findet man bei:
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