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Zusammen mit FSH (Follikel stimulierendes Hormon) soll Lutropin alpha die Follikelreifung bei Frauen anregen, die einen schwerwiegenden LH- und FSH-Mangel und daher keinen Eisprung haben. Ziel ist es, nur einen einzelnen Graaf´schen Follikel heranreifen zu lassen, aus dem nach Gabe von humanem Choriongonadotropin (hCG) die Eizelle freigesetzt wird.
FSH und LH wirken in der follikulären Phase des Zyklus zusammen. FSH regt das Follikelwachstum und die Estradiol-Sekretion an. LH stimuliert die Follikelepithel-(Theka-interna-)-Zellen im Ovar zur Synthese von Androgenen, aus denen mit Hilfe der Aromatase Estradiol entsteht, das wiederum die durch FSH induzierte Follikelreifung unterstützt. In der Mitte eines Zyklus lösen hohe LH-Spiegel den Eisprung aus, das heißt, der reife Follikel platzt und gibt die Eizelle frei. Aus dem Follikel entsteht das Corpus luteum (Gelbkörper), das - angeregt von LH - vermehrt Progesteron produziert. Dieses komplizierte Zusammenspiel will man bei der Behandlung der Sterilität nachahmen. In der Regel wird mit 75 I.E. Lutropin alpha (eine Durchstechflasche Luveris®) plus 75 bis 150 I.E. FSH täglich als subkutane Injektion begonnen. In Studien reichten 75 I.E. rhLH bei den meisten Frauen aus, um das Follikel- und das Endometriumwachstum anzuregen; einzelne Frauen benötigten bis zu 225 I.E. pro Tag. Auch die FSH-Dosis kann langsam gesteigert werden; dabei wurde Follitropin alpha (Gonal-F®) eingesetzt. Die Stimulationsdauer kann bis zu fünf Wochen betragen. Die einmalige Injektion von 5000 bis 10000 I.E. hCG soll dann die Ovulation auslösen. In Studien lag die Ovulationsrate bei 75 Prozent pro Zyklus.
Mit regelmäßigen Ultraschalluntersuchungen und Messung der Serum-Estradiol-Spiegel soll eine ovarielle Überstimulation mit mehrfacher Follikelbildung frühzeitig erkannt werden. Dann wird kein hCG gegeben. Damit sinkt das Risiko eines ovariellen Überstimulationssyndroms (OHSS), ein potenziell schweres Krankheitsbild, und von Mehrlingsschwangerschaften. Davon abgesehen sind Nebenwirkungen selten. Gelegentlich treten Reaktionen an der Injektionsstelle oder allgemeine Beschwerden wie Kopf- oder Beckenschmerzen oder Übelkeit auf. Das pulverförmige Lutropin alpha muss vor der Applikation im Lösungsmittel gelöst werden. Beide Hormone werden dann in einer einzigen Injektion appliziert.
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