![]() | Endometriumkarzinom |
Die einfache (glandulär-zystische) Hyperplasie ohne Atypie wird mit Gestagen (Medroxyprogesteronacetat 10-20 mg/die oder äquivalent) für zehn bis 14 Tage behandelt. Die komplexe (adenomatöse) Hyperplasie ohne Atypie wird mit höher dosiertem Gestagen (Medroxyprogesteronacetat 100 mg/d, Megestrolacetat 4 x 20 mg/d p.o.) therapiert.
Nach drei Monaten sollte eine Kontrollkürettage erfolgen. Bei Persistenz der Hyperplasie bei prämenopausaler Patientin mit Kinderwunsch erfolgt eine Wiederholung der Gestagentherapie.
Bei peri- und postmenopausaler Patientin wird eine Hysterektomie durchgeführt.
Die einfache atypische Hyperplasie mit einem Karzinomrisiko von 5 - 10 % wird ähnlich behandelt wie die komplexe Hyperplasie ohne Atypie. Bei noch bestehendem Kinderwunsch: Versuch der konservativen Therapie mit Gestagenen und Wiederholung der Diagnostik mit Abrasio und Hysteroskopie nach drei Monaten. Ist die Familienplanung abgeschlossen, erfolgt die Empfehlung, eine Hysterektomie durchführen zu lassen.
Die komplexe atypische Hyperplasie mit einem Karzinomrisiko von 30 % wird mit einer vaginalen oder abdominalen Hysterektomie mit oder ohne Adnexentfernung behandelt. Die Entscheidung zur Adnektomie sollte berücksichtigen, dass die endgültige Untersuchung des Hysterektomiepräparates evtl. ein invasives Karzinom zeigen kann. Bei Frauen mit Kinderwunsch sollte zunächst eine Hysteroskopie erfolgen und die Therapie konservativ wie bei komplexer Hyperplasie ohne Atypien durchgeführt werden. Ergibt sich eine Persistenz der morphologischen Veränderungen, ist eine Hysterektomie zu empfehlen.
© Copyright CompuGroupMedical AG, GB telemed 2012, www.inmedea.com